Obergärig oder Untergärig…?

Unterschiede zwischen ober- und untergäriger Hefe sind bedeutsam. Für unsere Vorfahren waren sie das noch weit mehr. Obergärige Hefe arbeitet nämlich bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad - bei Zimmertemperatur, gewissermaßen. Untergärige Hefe will es beim Arbeiten kühler haben. Sie braucht Temperaturen zwischen 4 und 9 Grad.

Unsere Ur-Urgroßeltern konnten also nicht brauen, was sie wollten, sondern nur, was das Wetter erlaubte. Untergäriges Bier lässt sich länger lagern. Aber man kann es nicht herstellen, wenn der Gär-Raum wärmer als neun Grad ist. Unsere Vorfahren konnten (bis Herr Linde im Jahre 1876 die Kühlmaschine erfand) untergäriges Bier nur im Winter brauen. Oder dort, wo man im Januar Eis von den Seen hacken konnte, um es in tiefen Kellern oder Höhlen bis in den Frühling aufzubewahren. Damit wurden dann die Gärbottiche gekühlt.

Machen Sie den Vergleich mit dem untergärigen Braufrisch und den obergärigen Brunette und Rousse.