Wein aus Ribera del Duero - dynamischer geht es kaum

Das Weinbaugebiet Ribera del Duero gibt es erst seit 1982. Dennoch konnte es innerhalb kürzester Zeit mit einem qualitativ hochwertigen Wein mit der internationalen Weinspitze aufnehmen. Der Ribera-del-Duero-Wein steht seither für einen kraftvollen, körperreichen, aber auch fruchtigen Wein, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Ribera del Duero: der Pionier spanischer Weine

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war es soweit: Zu diesem Zeitpunkt wurden zahlreiche Weinberge in Bordeaux vom Mehltau und der darauffolgenden Reblausplage befallen und nahezu vernichtet. Dieses Unglück nahm ein Mann namens Eloy Lacanda y Chaves zum Anlass, um auf seinem Weingut einige Rebsorten aus dem Bordeaux anzupflanzen. Darunter Merlot, Cabernet Sauvignon und Malbec. Die spanische Rebsorte Tempranillo kultivierte er bereits. Wer hätte gedacht, dass diese Vorgehensweise wenig später die ersten beeindruckenden Weine aus Ribera del Duero hervorbringen würde. Genau zu dieser Zeit wurde das Weingut „Vega Sicilia“ zur wahren Legende. Heute gibt es hier ungefähr 130 Hektaren, die mit Reben bestockt sind, alleine 100 Hektaren davon mit Tinto Fino, wie hier der Tempranillo genannt wird. Die restliche Rebfläche teilt sich auf in Cabernet Sauvignon, Malbec und Merlot. Zu den bedeutendsten Bodegas zählen heute neben dem Weingut Vega Sicilia auch Dominio de Pingus und Ismael Arroyo.

Die Anbaubedingungen des Ribera del Duero

 
Auf den ersten Blick könnte man vermuten, dass die klimatischen Voraussetzungen in Ribera del Duero für den Anbau von Wein nicht die besten sind. Das heisse und sehr trockene Klima kann durchaus zu einer Dürre oder einer Frühreife der Trauben führen, was in einem solchen Fall überwiegend breite und stark alkoholhaltige Weine zur Folge haben würde. Doch Ribera del Duero liegt im Windschatten des Kantabrischen Gebirges und sorgt so für ein kontinentales Klima. Auch die Bodenbeschaffenheit trägt dazu bei, dass die Reben ausreichend mit Wasser versorgt werden. Die lehm- und kreidehaltigen Böden saugen die raren Niederschläge auf und geben diese schrittweise an die Reben ab, die hier sehr tiefe Wurzeln schlagen. In Ribera del Duero herrschen ausserdem starke Temperaturschwankungen. Während es tagsüber bis zu 40 °C heiss werden kann, kühlt es nachts stark ab, wodurch verhindert wird, dass Aromastoffe und Fruchtsäuren der Beeren verdunsten.

Ribera del Duero: Wein mit Charakter

 
Nachdem man in Ribera del Duero das unglaubliche Potenzial des Ribera-del-Duero-Weins erkannt hat, wurde auch die Herstellung von mittelmässigen Roséweinen weitestgehend aufgegeben. Stattdessen konzentriert man sich fast ausschliesslich auf die Herstellung von vortrefflichen Rotweinen, die problemlos mit anderen Spitzenweinen mithalten können. Die intensivsten Ribera-del-Duero-Weine entstehen in einer Kleinstadt namens Penafiel, die gleichzeitig auch das wichtigste Zentrum der Weinherstellung und des Weinhandels in Ribera del Duero darstellt. Die hier erzeugten Weine besitzen eine tiefrote Farbe, stark konzentrierte Fruchtaromen und eine dichte Struktur an Tanninen. Je weiter man in die Randbereiche dieses Anbaugebiets vorstösst, umso heller und leichter sind die dort produzierten Ribera-del-Duero-Weine.